Blätterrauschen

Kann man Bäume am Rascheln ihrer Blätter erkennen?

Inspiriert von Vogelstimmentrainern von Andreas Schulze war „Blätterrauschen“ der Startschuss für die Sendung zum Zuhören. Buche und Eiche, Fichte und Föhre, Pappel und Weide sowie Ahorn und Birke hat diese Serie im Rauschvergleich gegenübergestellt.

Auf dieser Seite finden sich im Anschluss dazu eine Sammlung der Laute der leiseren Waldbewohnerinnen.

 

Eiche (quercus)

Im Vergleich zum ruhigen Rauschen der Rotbuche hat das Rauschen der Eiche einen stark ausgeprägten hochfrequenten Raschelanteil. Im Mischwald ist diesers hohe Rauschen gut zu vernehmen und vereinzelte Eichen sind relativ leicht aus dem Buchenrauschen herauszuhören.

Stieleichenbestand, Fruška Gora, Serbien

 

 

Götterbaum (ailanthus altissima)

Die flexiblen, länglichen Fiederblätter des Götterbaums erzeugen im Wind ein transparentes und doch weiches Rascheln, in dem man die einzelnen Blätter gut wahrnehmen kann. Bei stärkerem Wind beginnen die Ruten der Fiederblätter die Luft mit einem sausenden Ton zu zerschneiden.

Solitärgötterbaum, Burgruine Senftenberg, Wachau, Niederösterreich

 

 

Hängebirke (betula pendula)

Durch die herabhängenden Äste stellt sich die Hängebirke nicht gegen den Wind, sondern lässt sich von ihm tragen. Ihre denen der Pappel ähnlich hochbeweglichen Blätter erzeugen dabei ein silbriges Rauschen.

Einzelne Hängebirke, Ebensee, Oberösterreich

 

 

Rotbuche (fagus sylvatica)

Das Rauschen der Buchen im Wind ist ein prägender Klang in den heimischen Laubwäldern, eine ständige Brandung, in der man immer wieder die kleinen Buchenblätter rasseln hören kann

Buchenbestand, Wienerwald, Wien

 

 

Schwarzföhre (pinus nigra)

Ein besonderes Merkmal des Schwarzföhrenklanges ist sein wildes Aufbrausen, wenn die Wind eine Geschwindigkeit von ca. 50 Kilometern in der Stunde überschreitet. Dieser Aufschrei ist auch in Mischwäldern ein markantes Signal dafür, dass eine Schwarzföhre in der Nähe ist.

Einzelne Föhre, Burgruine Mödling, Niederösterreich

 

 

Latsche oder Bergföhre (pinus mugo)

Wie ihre größer gewachsene Verwandte, die Schwarzföhre, hat auch die Latsche ein sehr kontinuierlich-glattes, tiefes Rauschen. Wegen der kürzeren Nadeln reagiert sie aber nicht so stark auf Änderungen der Windgeschwindigkeit. Ihr Klang ist charakteristisch für Alpenlandschaften ab 1600 Metern Seehöhe.

Latschenbestand, Schafberg, Oberösterreich

 

 

Schwarzpappel (populus nigra)

Die Blätter der Pappel können sich, wie die der Birke und des Ahorn in alle Richtungen – sowohl auf und ab, als auch um die eigene Achse – bewegen. Schon bei scheinbarer Windstille beginnen die Blätter mit leisem Rascheln, das schnell zu einem gleichmäßigen Rauschen anschwellen kann.

Pappelhain, Novi Sad, Serbien

Einzelne, uralte Schwarzpappel, Donauufer, Novi Sad, Serbien

 

 

Silberpappel (populus alba)

Im Gegensatz zu den rautenförmigen und gezahnten Blättern der Schwarzpappel sind die ihrer silbernen Schwester ähnlich der Eichenblätter gelappt und filzig behaart. Das gibt ihrem Rascheln einen gedämpfteren, raunenden Klang.

Silberpappeln, Donauufer, Novi Sad, Serbien